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Die Studie untersucht die soziale und wirtschaftliche Lage der soloselbstständigen bzw. hybrid erwerbstätigen Kultur- und Kreativschaffenden in Deutschland.

Die Datenanalyse zeigt, dass Soloselbstständigkeit in Kultur- und Kreativberufen von hoher Bedeutung ist: Laut Mikrozensus waren im Jahr 2022 von den rund 1,8 Millionen Soloselbstständigen 562.000 in Kultur- und Kreativberufen tätig, also etwa jeder jede*r Dritte aller Soloselbstständigen in Deutschland. Bezogen auf alle Erwerbstätigen in Kultur- und Kreativberufen lag der Anteil der Soloselbstständigen bei 13 Prozent und damit mehr als dreimal so hoch wie bei den Erwerbstätigen insgesamt (rund 4 Prozent).

Für den Zeitraum seit 2012 zeigt sich jedoch, dass die Zahl der Soloselbstständigen (insgesamt und in den Kultur- und Kreativberufen) rückläufig ist und um ein Fünftel abgenommen hat; besonders deutlich wird dies in den „Corona-Jahren“ 2020 bis 2022.
Auch die Versichertenzahlen der KSK verweisen auf einen Rückgang der Soloselbstständigen im Kulturbereich, wonach diese insbesondere in den Berufsgruppen Wort und Musik zurückgehen. Demgegenüber ist die Zahl der abhängig Erwerbstätigen in Kultur- und Kreativberufen im betrachteten Zeitraum nahezu kontinuierlich gestiegen.

Ähnlich wie die Soloselbstständigkeit ist auch die Ausübung hybrider Erwerbstätigkeit durch Kultur- und Kreativberufe geprägt: Im Jahr 2022 waren laut Mikrozensus von den rund 100.000 hybrid Erwerbstätigen 40 Prozent in Kultur- und Kreativberufen tätig. Diese Zahl war bis 2019 relativ stabil und gewinnt nach einem Rückgang während der Corona-Pandemie wieder an Bedeutung.

Im Vergleich zu den Erwerbstätigen in der Gesamtwirtschaft zeigen sich verschiedene Unterschiede zu den Soloselbstständigen: So gehören Soloselbstständige in Kultur- und Kreativberufen (und Soloselbstständige insgesamt) zu einem vergleichsweise hohen Anteil der Altersgruppe „55 Jahre und älter“ an (37 Prozent; Erwerbstätige insgesamt: 26 Prozent). Sie zeichnen sich zudem durch ein hohes Bildungsniveau aus; rund 60 Prozent verfügen über einen Hochschulabschluss (Erwerbstätige insgesamt: 33 Prozent). Unterschiede zeigen sich auch in der Geschlechterverteilung: Soloselbstständigkeit in Kultur- und Kreativberufen wird tendenziell häufiger von Männern ausgeübt (61 Prozent, Erwerbstätige gesamt: 53 Prozent).

Die Studie zur wirtschaftlichen und sozialen Lage von Soloselbstständigen und hybrid Erwerbstätigen in der Kultur- und Kreativwirtschaft (KKW), dem öffentlichen Kulturbetrieb und Kulturberufen in Deutschland wurde im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz und der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien erstellt. Herausgeber ist die Prognos AG.