Insgesamt 226.000 Unternehmen und freiberuflich Selbstständige prägen in Deutschland das Bild der Kultur- und Kreativwirtschaft. Ob Architekten, Autorinnen, bildende und darstellende Künstlerinnen und Künstler, Musiker, Filmemacherinnen oder Games-Entwickler: Sie alle schaffen, verteilen und/oder verkaufen kulturelle, künstlerische oder kreative Güter und Dienstleistungen.
Mehr noch: Der Beitrag, den die 1,8 Millionen Erwerbstätigen in der Kultur- und Kreativwirtschaft zur volkswirtschaftlichen Gesamtleistung leisten, ist enorm. 103,7 Milliarden Euro betrug der Anteil an der Bruttowertschöpfung im Jahr 2021. Die entspricht einem Anteil von 2,9 Prozent am Bruttoinlandsprodukt. Damit übertrifft die Kultur- und Kreativwirtschaft in Sachen Wertschöpfung die chemische Industrie, die Energieversorger oder auch die Finanzdienstleister.
Kennzeichen der Kultur- und Kreativwirtschaft
Das Bundeswirtschaftsministerium definiert die Kultur- und Kreativwirtschaft folgendermaßen: „Unter Kultur- und Kreativwirtschaft werden diejenigen Kultur- und Kreativunternehmen erfasst, welche überwiegend erwerbswirtschaftlich orientiert sind und sich mit der Schaffung, Produktion, Verteilung und/oder medialen Verbreitung von kulturellen/kreativen Gütern und Dienstleistungen befassen.“ (Quelle: Gesamtwirtschaftliche Perspektiven der Kultur- und Kreativwirtschaft in Deutschland, BMWi, 2009). Wobei zu den Kultur- und Kreativunternehmen sowohl Gewerbetreibende als auch freiberuflich Selbstständige zählen.
Monitoringbericht Kultur- und Kreativwirtschaft 2022: Kurzergebnisse
Im Jahr 2021 (Stichtag 30.06.) waren in Deutschland rund 1,81 Millionen Personen in der Kultur- und Kreativwirtschaft tätig (+0,6 % gegenüber 2020). Dabei ist die Mehrheit (55,6 %) sozialversicherungspflichtig beschäftigt, weitere 12,5 Prozent waren als freiberuflich Selbstständige oder gewerbliche Unternehmerinnen und Unternehmer (über 22.000 EUR Jahresumsatz) tätig, 18,1 Prozent waren als Mini-Selbstständige (bis 22.000 EUR Jahresumsatz) aktiv und 13,8 Prozent waren geringfügig beschäftigt.
Die Kultur- und Kreativwirtschaft zeigte 2021 bereits deutliche Erholungstendenzen (+4,8 % gegenüber 2020). Mit 175,4 Mrd. EUR erreichten die Umsätze bereits fast das Vor-Corona-Niveau von 2019. Die meisten Teilmärkte (bis auf den Kunstmarkt) konnten 2021 gegenüber 2020 wieder ein Umsatzwachstum erzielen, zum Teil jedoch auf deutlich niedrigerem Niveau als vor der Pandemie.
Für 2022 wird mit plus 3,4 Prozent eine weiter positive Umsatzentwicklung prognostiziert, die allerdings durch den Ukraine-Konflikt und die Energiekrise wohl abgeschwächt wird.
Quelle: Monitoringbericht Kultur- und Kreativwirtschaft 2022.