Mann spielt Gitarre auf der Bühne; Quelle: istockphoto.com/deepblue4you

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Der Bundesverband Musikindustrie (BVMI) hat gemeinsam mit der GfK Entertainment GmbH und der Wirtschaftsuniversität Wien einen neuen Ansatz zur Eindämmung von Manipulationen im Streaming-Bereich vorgestellt.

Mit der im Auftrag der Musikindustrie entwickelten „Streaming Anomaly Detection“ (SAD) besteht eine Möglichkeit, Anomalien konsequent zu identifizieren. Die Software wertet zentrale Indikatoren von Artist- oder Song-bezogenen Daten aus. Ist ein Song beispielsweise millionenfach gestreamt worden, die Künstlerin oder der Künstler hat aber auf den eigenen Social-Media Profilen jeweils nur eine Handvoll Follower oder ist kaum in relevanten Playlists vertreten, besteht ein Verdacht. Das System erkennt die unwahrscheinlichen Konstellationen.

Streaming-Manipulation ist seit langem ein zentrales Anliegen des BVMI und seiner Mitglieder, gegen das bislang mehrfach erfolgreich gerichtlich vorgegangen wurde, und war vor dem Hintergrund der negativen Auswirkungen auf den digitalen Markt Gegenstand deutlichen politischen Interesses.

Michael Kellner, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz und offizieller Ansprechpartner der Bundesregierung für die Kultur- und Kreativwirtschaft: Betrugsbekämpfung hilft allen. Das künstlich generierte Abrufen von Musiktiteln ist unlauter und kann zu erheblichen negativen wirtschaftlichen Auswirkungen führen. Der jetzt vom BVMI vorgestellte Ansatz ergänzt die bisherigen individuellen Maßnahmen der Streaming-Anbieter um die Möglichkeit, mutmaßliche Betrugsversuche über alle Plattformen hinweg zu erkennen und effektiv Maßnahmen zu ergreifen. Es ist im Interesse aller Beteiligten, dass die Musikindustrie hier investiert und aktiv wird!