Frau Lucker, der aktuelle Report „Musikindustrie in Zahlen“ des Bundesverbandes Musikindustrie stellt fest, dass die Musikindustrie in Deutschland weiter auf Wachstumskurs ist. Der Umsatz aus dem Verkauf von Musik belief sich 2023 auf 2,21 Milliarden Euro, wobei über 80 Prozent vor allem mit Audio-Streaming erzielt wurde. Eine gute Nachricht?
Lucker: Insgesamt ist das natürlich erstmal eine gute Nachricht. Streaming ist auf jeden Fall ein entscheidender Wachstumstreiber. Aber man muss schon genau hinschauen, wer davon profitiert. Das sind in erster Linie bekannte Musikerinnen und Musiker, die gut im Geschäft sind. Wer weniger erfolgreich bzw. bekannt ist, muss sich mit einem geringeren Anteil an den Streamingeinnahmen begnügen. Und am schwierigsten ist es für den Nachwuchs. Der profitiert nur in geringem Maß bis gar nicht von dem Streamingboom.