Jahreskonferenz 2012 - "Innovationen die begeistern"
"Innovationen die begeistern". Unter dem Motto stand die Jahreskonferenz der Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft, die auch in 2012 wieder im axica in Berlin stattfand. Akteure der Kultur- und Kreativwirtschaft sowie namhafte Vertreterinnen und Vertreter aus anderen Wirtschaftszweigen, Politik und Verwaltung haben gemeinsam darüber diskutiert, welche Potenziale die Kultur- und Kreativwirtschaft für Innovationen in Wirtschaft und Gesellschaft bietet.
In seiner Eröffnungsrede betonte Dr. Philipp Rösler, Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, dass die Kultur- und Kreativbranche zu einem wichtigen Impulsgeber für Innovationen am Standort Deutschland geworden ist und durch ihre Innovationsleistung in erheblichem Maße zur Wettbewerbsfähigkeit vieler Unternehmen beiträgt. Er wies auf drei zentrale Handlungsfelder hin, auf die die Bundesebene ihren Fokus zur Stärkung der Branche richten will:
- Förderung der Gründungskultur in Kultur- und Kreativwirtschaft;
- Unterstützung der Vernetzung der Branchenakteure innerhalb der Kreativbranche und mit den anderen Industrien in Deutschland;
- Stärkung der Wahrnehmung der Leistung, die die Kultur- und Kreativbranche für die Volkswirtschaft in Deutschland erbringt.
Der Bundeswirtschaftsminister versprach - gemeinsam mit dem Beauftragten für Kultur und Medien - sich stark zu machen für eine Öffnung der bewährten Förderinstrumente, z.B. des "Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand (ZIM)". Dieses Instrument solle künftig breiter angewendet werden, nicht nur bei technologischen Innovationen, sondern in jeder Branche und damit natürlich auch in der Kultur- und Kreativwirtschaft. Aber auch jüngere, von der Initiative der Bundesregierung gestartete Maßnahmen sollen fortgesetzt werden, wie die Durchführung der Jahreskonferenzen mit den Branchenakteuren und der Wettbewerb "Kultur- und Kreativpiloten Deutschland" - um damit Vorbilder für spannende innovative Neugründungen hervorzuheben.
Bernd Neumann, Staatsminister und Beauftragter der Bundesregierung für Kultur und Medien, wies in seiner Rede noch einmal auf die wirtschaftliche Bedeutung der Kultur- und Kreativbranche hin: über 240.000 Unternehmen und eine Million Beschäftigte weisen die Branche als wichtigen Wirtschaftsfaktor und als herausragende Zukunftsbranche aus. Die internationale Wettbewerbsfähigkeit moderner Volkswirtschaften habe immer auch eine kulturelle Dimension, deren Bedeutung nicht zu unterschätzen sei. Dabei geht es nicht nur um eine Kommerzialisierung kreativer Arbeit, sondern insbesondere auch darum, dass Künstler und Kreative von ihrer Arbeit leben können.
Im Anschluss an die Eröffnungsreden stand die Präsentation und Diskussion der Studie zur Innovationskraft der Kultur- und Kreativwirtschaft, die die Initiative in Auftrag gegeben hat, auf dem Programm. Eines der zentralen Ergebnisse der Studie der Prognos AG und des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung Karlsruhe ist, dass die Zusammenarbeit anderer Wirtschaftszweige (z. B. Automobilindustrie) mit Akteuren der Kultur- und Kreativwirtschaft besonders hohe Innovationseffekte auslöst.
Wie bereits im Vorjahr wurden auch wieder sechzehn "Bewegungsmelder" ausgezeichnet. Mit dem Titel werden Initiativen geehrt, welche sich in ihrem Bundesland besonders um die Kultur- und Kreativwirtschaft verdient gemacht haben.
In der "Crowd Radio Show - kreativWirtschaften" am Nachmittag wurde während der Konferenz eine Ausgabe der interaktiven Radiosendung "vox:publica" zum Thema Kultur- und Kreativwirtschaft aufgezeichnet. Vor und während der Konferenz konnte die "Crowd", also alle Interessierten, an der Entstehung der Sendung mitwirken.
Bereits am Vorabend der Jahreskonferenz wurden die 32 "Kultur- und Kreativpiloten Deutschland 2012" gekürt. Mit der Auszeichnung der Initiative, die schon zum dritten Mal verliehen wurde, werden besonders kreative oder kulturelle Geschäftsideen und innovative Unternehmerpersönlichkeiten belohnt.